
Die Maikäfer gehören zur Familie der Blatthornkäfer, deren Name sich von den typischen fächerartigen Fühlern ableitet. Die Fühler sind bei den Weibchen viel schwächer ausgeprägt als bei den männlichen Tieren. So finden sich bei den Männchen sieben Fühlerplättchen, die etwa 50.000 Geruchsnerven haben, bei den Weibchen hingegen weist der sechslappige Fühlerfächer ungefähr 9000 dieser Nerven auf. Imagines des Feldmaikäfers erreichen je nach Ernährungsbedingungen eine Körperlänge von 25 bis 30 mm, der Waldmaikäfer ist etwas kleiner (20–25 mm).
Nach Beendigung der Metamorphose gräbt sich der Maikäfer, seinem Namen entsprechend, in den Monaten April und Mai aus dem Erdboden, fliegt hauptsächlich im Mai und Juni und ernährt sich überwiegend von den Blättern von Laubbäumen.
Bis in die 1960er Jahre wurden diese Käfer (sortiert nach Schornsteinfeger, Bäcker oder Kaiser) von Kindern gesammelt. Wegen ihrer Erscheinung und der Fluggeräusche ist eine Begegnung mit einem Maikäfer, besonders für Kinder, ein beeindruckendes Erlebnis. „Maikäfer flieg“ ist ein bekanntes deutschsprachiges Volks- und Kinderlied.
Maykäfer, flieg!
Der Vater ist im Krieg.
Die Mutter ist im Pommerland.
Und Pommerland ist abgebrandt.
Reinhard Mey beschreibt in dem bekannten Lied „Es gibt keine Maikäfer mehr“ die Folgen der massiven Bekämpfung der Maikäfer mit dem inzwischen verbotenen Insektizid DDT zwischen Anfang der 1950er Jahre und etwa 1972. Allerdings ist auch in Gebieten, in denen der Maikäfer nicht aktiv bekämpft wurde, seine Population stark zurückgegangen. In den letzten Jahren werden wieder aus Teilen Mitteleuropas größere Bestände gemeldet.
Noch bis Mitte des 20. Jahrhunderts wurden Maikäfer nicht nur als Hühnerfutter genutzt, sondern fanden auch in der Küche Verwendung. In Frankreich und Teilen Deutschlands wurden sie geröstet und zu Maikäfersuppe verarbeitet. In Konditoreien waren sie verzuckert oder kandiert als Nachtisch zu haben.
In dem wunderschönen Lied von Reinhard Mey heißt es:
Und gleich dort, neben der Schranke, wohnte die alte Kraus
Bei der stieg ich regelmäßig, jedes Frühjahr über'n Zaun
Und genauso regelmäßig, wurde ich dafür verhau'n
In den Garten wagten sich die Nachbarskinder nicht und so
Gab's darin zur Maikäferzeit viel mehr als sonst anderswo
Ich seh' mich noch heute loszieh'n, mit dem großen Schuhkarton
Mit den Luftlöchern im Deckel, zu mancher Expedition
Und ich rüttelte an Bäumen, und ich wühlte auch im Moos
Die Erfolge waren prächtig, und mein Trickreichtum war groß
Würd' ich heut' noch einmal loszieh'n
Blieb mein Schuhkarton wohl leer
Selbst ein guter Käferjäger
Brächte keinen Schornsteinfeger
Keinen Müller, erst recht keinen Kaiser her
Es gibt keine Maikäfer mehr
Es gibt keine Maikäfer mehr