Die Narren sind los


Seit dem 11. November um 11:11Uhr gehört die Zeit in den Narrenhochburgen dem Karneval. Eine Party jagt die nächste, kostümierte Jecken sprühen vor Ausgelassenheit. Am Rosenmontag erreicht das Narrenfest seinen Höhepunkt, am Faschingsdienstag toben sich die Jecken noch mal aus, bevor am Aschermittwoch der Frohsinn ein Ende hat. Doch warum feiert fast die ganze Welt Fasching? Und wie alt ist die Geschichte des Karnevals und wo genau hat der Karneval seinen Ursprung?

Schon die alten Germanen trugen Masken und Tierfelle, um mit viel Mummenschanz die bösen Geisterwesen zu vertreiben und die guten Geister zu erwecken, damit sie den Frühling bringen. Der Ursprung vom Fasching war früher ein christliches Fest und beschreibt die Fastnacht, die Nacht vor dem Beginn der Fastenzeit am Aschermittwoch. Für gläubige Christen ist der Karneval bis heute das Symbol für den Beginn der 40-tägigen Fastenzeit vor dem Osterfest. Seit dem 13. Jahrhundert erstreckt sich die Hochzeit im Karneval auf den Zeitraum von Weiberfastnacht bis zum Faschingsdienstag oder Veilchendienstag.

Der Beginn vom Karneval am 11.11. um 11:11Uhr kommt ebenfalls aus dem 19. Jahrhundert. Die Narrenzahl Elf eignete sich besonders, da zu damaliger Zeit jeder als Narr bezeichnet wurde, der Gottes Zehn Gebote übertrat. Auch der Elfer-Rat, das Organisationskomitee in zahlreichen Karnevalsvereinen, steht in Verbindung mit der Zahl Elf.

Weiberfastnacht ist der Auftakt für die tollen Tage beim deutschen Fasching. Dann sind Närrinnen und Narren nicht mehr zu bremsen. In den Karnevalshochburgen Köln, Düsseldorf und Mainz starten am Rosenmontag die bedeutendsten Festumzüge. Millionen säumen die Straßen, bejubeln die geschmückten Motivwagen und tanzen im originellen Karnevalskostüm aus der Reihe. Auch bei der schwäbisch-alemannischen Fastnacht in den südwestlichen Regionen geht es beim Schunkeln und Busseln hoch her.

Prunksitzungen, Rosenmontagsumzüge, Stimmungslieder und Büttenreden gehören in Deutschland zu den festen Karnevalstraditionen, doch auch die internationalen Bräuche rund um den Fasching präsentieren sich bunt und abwechslungsreich. Der Rosenmontag bildet traditionsgemäß den Höhepunkt im Karneval und wird in vielen Regionen Deutschlands als spektakuläres Volksfest zelebriert, auch wenn er kein offizieller Feiertag ist, insbesondere in den Faschingshochburgen Köln, Düsseldorf, Mainz und Aachen.

 

Der Rosenmontag wird in vielen Teilen der Erde immer 48 Tage vor Ostern gefeiert. Da Ostersonntag auf den ersten Vollmond im Frühling folgt, kann der Narrentag frühestens auf den 02. Februar fallen und spätestens auf den 08. März. Der Rosenmontag ist noch eine recht junge Erfindung. Der erste große Rosenmontagszug fand 1823 in Köln statt. Vor dieser Zeit markierte der Faschingsdienstag den Anfang der Fastenzeit, während der Straßenkarneval vor allem am Sonntag veranstaltet wurde.

 

Das genaue Datum für Aschermittwoch errechnet sich aus der Osterformel und unterliegt keinem fixen Termin. Für gläubige Christen beginnt am Aschermittwoch die 40-tägige Buß- und Fastenzeit, gleichzeitig kennzeichnet der Tag das Ende des bunten Narrentreibens. Der Name des Fastentages leitet sich von dem kirchlichen Brauch ab, an diesem Mittwoch in den Gottesdiensten Palmzweige des vergangenen Jahres zu verbrennen und die geweihte Asche als Kreuz auf die Stirn gläubiger Christen zu zeichnen. Das Aschenkreuz versinnbildlicht die Vergänglichkeit des Irdischen, gleichzeitig ist es das Symbol für Reue und Bußbereitschaft. Früher galt Asche auch als Sinnbild für die Seelenreinigung. Während der Fastenzeit sollen Gläubige sich von Ballast befreien, zum Göttlichen zurückfinden und Ostern die Auferstehung von Jesus Christus feiern.